ZIEHEN ODER SCHMERZEN IM RÜCKEN?

Viele denken, dass Rückenschmerzen durch unflexible, verkürzte Muskeln entstehen. Das ist zwar richtig, aber was die meisten nicht wissen: Faszien verkürzen genauso. Durch diese Verkürzungen entstehen enorme Kräfte, die auf Gelenke und Bandscheiben einwirken, unter Umständen starke Schmerzen verursachen und das nicht nur im Rücken! Wir geben dir Tipps, wie du deine Faszien wieder schön locker und geschmeidig bekommst und Deine Schmerzen gezielt loswerden kannst.

1.) Faszien, was sind das eigentlich?

Die enorme Bedeutung der Faszien, einem dünnen Bindegewebe, ist der Wissenschaft noch gar nicht so lange bekannt. Eigentlich erstaunlich, da die Faszien unseren Körper wie ein Netz durchziehen. Sie umhüllen jeden Muskel, jeden Knochen und auch jedes Organ. Sie sorgen unter anderem dafür, dass der Bewegungsapparat über genügend Spannung verfügt und Muskeln geschmeidig übereinander gleiten. Durch zu wenig Dehnung und Bewegung können Faszien mit der Zeit verkleben, was zur Folge hat, dass sie ihre Elastizität verlieren. Und da sie alle Muskeln umgeben, wird der Bewegungsspielraum des betroffenen Muskels deutlich eingeschränkt. Fazit: Wir verspannen und werden immer steifer, dadurch entstehen mit der Zeit Schmerzen. Wegen der Schmerzen bewegen wir uns noch weniger, die Faszien werden spröder und somit auch verletzungsanfälliger. Ein Teufelskreis beginnt.

2.) Rollen gegen den Schmerz

Die gute Nachricht: du kannst deine Faszien wieder elastisch machen und die Verklebungen lösen! Zum Beispiel durch Ausrollen oder Massieren des Gewebes mit einer sogenannten Faszienrolle. Dieses Rollen durchblutet und stimuliert die Faszien, so dass diese frisches Kollagen produzieren und so wieder ihre Elastizität zurückbekommen. Das Beste: Es funktioniert bei jedem – egal welches Alter oder Fitness-Level! Dafür legst du dich mit deinem Rücken auf die Faszienrolle, winkelst deine Beine an und bewegst dich nun ganz langsam in eine Richtung, so dass dein Rücken auf dieser Rolle „entlang rollt“. Bei schmerzhaften oder verhärteten Stellen solltest du besonders langsam rollen. Du wirst sehen, schon beim nächsten Mal wird diese Stelle weniger schmerzen! Bereits nach der ersten „Behandlung“ spürst du die angenehme Auswirkung auf deinen Körper. Man fühlt sich wie nach einer leichten Rückenmassage. Ideal sind wenige Minuten täglich. Allerdings braucht es schon mehrere Monate, bis sich das Gewebe komplett regeneriert hat. Also bleib dran! Dieses Ausrollen kann man übrigens für fast jedes schmerzende Körperteil durchführen, z. B. Hüfte, Knien, Waden oder Arme.

Tipp: Auch bei uns im Studio findest du Faszienrollen! Falls du noch nie eine benutzt hast, können wir dir gerne zeigen, wie du damit umzugehen hast und welche Übungen perfekt für dich sind. Sprich uns bei deinem nächsten Besuch einfach an!

3. Stretching, Dehnen & Co.

Aber auch ohne Hilfsmittel kannst du deine Faszien wieder schön geschmeidig machen! Besonders effektiv sind dynamische Dehn- und Stretchübungen, z. B. federnde Liegestütze gegen die Wand, wellenförmige Bewegungen der Wirbelsäule nach vorne, hinten und zu den Seiten oder Trampolinspringen. Ideal ist eine Kombination aus Lockerung der Faszien durch die Rolle und Bewegung. Unsere Wirbelsäulen-Gymnastik, Rücken-Fit sowie unsere Yoga- und Pilateskurse dehnen übrigens auch gezielt deine Muskulatur und die Faszien. Mit speziellen Übungen erreichen wir gezielt die Tiefenmuskulatur. Wer lieber an Geräten trainiert, der sollte mal Übungen an unseren Flexx-Geräten durchführen. Hier werden, durch kontinuierliches Training, verkürzte Muskeln und Faszien elastisch und erreichen wieder ihre Ursprungslänge. Probier’s einfach mal aus, wir beraten dich gerne!

4. Keine Schmerzen – kein Faszientraining?

Weit gefehlt! Denn ohne Training, durch langes Sitzen im Büro, vor dem Fernseher oder Computer verlieren Faszien irgendwann ihre Elastizität. Regelmäßiges Bearbeiten und Bewegen beugt nicht nur Haltungsschäden und Fehlbelastungen vor, sondern sorgt auch für eine verbesserte Durchblutung der Muskeln und fördert dadurch deren Erholung. Also auch die perfekte Ergänzung zu deinem Training!

Faszien sollten deshalb auf keinen Fall vernachlässigt werden. Und wenn man sich einmal bewusst gemacht hat, wie wichtig sie für unseren Körper sind, dann sollte man alles dafür tun, damit ihre Wirkungsweise nicht eingeschränkt ist. Apropos: Unser Bindegewebe besteht aus 70 Prozent Wasser und funktioniert natürlich nur gut, wenn es mit viel Flüssigkeit versorgt wird. Deshalb ist es ebenso wichtig, immer genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.